Freitag, 10. Juli 2009

Falls mal jemand ins Museum kommt

In vielen Museen kann man ein Bild finden, auf dem eine mehr oder weniger nackte Frau (Bathsheba) bei ihrer Toilette zu beobachten ist und im Hintergrund am Fenster oder auf dem Balkon als Spanner König David. Cranach, Rubens, Rembrandt, Moreau, Cezanne, fast alle mit Rang und Namen in der Kunstgeschichte haben sich an diesem Thema versucht.

Bathsheba war die schöne Frau des Hethiters Uriah, der König David als Söldner diente. Während ihr Gatte die Feinde des Königs bekämpfte, wurde Bathsheba von David beim Bad beobachtet (die meisten Künstler scheinen der Ansicht zu sein, dass sie dies mit voller Absicht arrangiert hatte). Der König befahl sie anschließend zu sich und schlief mit ihr. Um die folgende Schwangerschaft zu vertuschen, ließ er Uriah an den Hof kommen. Er hoffte, dass dieser während des Fronturlaubs mit seiner Frau schlafen und das Kind dadurch für sein eigenes halten würde. Uriah hielt sich jedoch (Kommiskopf der er war) an die Regel, die Enthaltsamkeit während eines Feldzuges vorschrieb.

Da er Urija die Schwangerschaft nicht unterschieben konnte, schickte ihn David an die Front zurück. Er gab ihm aber ein Schreiber an den Oberbefehlshaber mit, in dem er diesem befahl beim nächsten Treffen alle Krieger überraschend zurückzuziehen und Urija dem Feind zu überlassen. Dieser Befehl wurde dann auch ausgeführt und Urija fand allein kämpfend den Tod.

Etwas später machte machte David Bathsheba dann zu seiner Frau; d.h. zu einer davon. Da Gott jedoch verständlicherweise auf David zornig war, ließ er (unverständlicherweise) Bathshebas Kind kurz nach der Geburt sterben. Irgendwie erwischt es eben immer die Falschen; vielleicht sollte man diese Lösung auch mal in der Abtreibungsdebatte anführen. Als Gott dann wieder versöhnt war, bekam Bathsheba noch einmal ein Kind von David, und dieses war nun der später berühmte König Salomon.

Eine uralte Geschichte also um Verrat, Betrug, Schuld und Sühne. Während die Betrüger und Ehebrecher aber ungestraft davonkommen, trifft die unbarmherige Faust Gottes das unschuldige Kind und den treuen Söldner Uriah.

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